Nachdem mein geliebtes Sony Xperia XA2 mit iodé überraschend gestorben war, brauchte ich relativ schnell ein neues Gerät. Zwar habe ich als Rückfallposition noch mein Z5 von 2015, aber das hat seine Grenzen in HW und SW (inoffizielles LineageOS 17.1 = And. 10).
Also, was nehme ich? Erste Wahl wäre Fairphone gewesen, auch weil es das schon fertig mit iodé zu kaufen gibt. Aber das FP4 hat keine Kopfhörerbuchse mehr! Das ist für mich ein Ausschlusskriterium.
Am Ende lief das Rennen zwischen Shiftphone 6mq und Vollaphone 22. Beide Geräte haben einen analogen UKW-Empfänger (großer Pluspunkt!) und die Kopfhörerbuchse. Beide Geräte gibt es (noch) nicht mit iodé. Den Ausschlag für Volla hat die versprochene Multiboot-Fähigkeit gegeben. Ubuntu, Sailfish: Das lockt mich schon. Probiert habe ich es noch nicht, das kommt demnächst.
Meine ersten Erfahrungen sind eher ernüchternd.
- Das "Sprungbrett" ist eine unergonomische Spielerei; schade, dass Entwickler Energie hierein stecken. Eine meiner ersten Maßnahmen war, wieder Trebuchet zum Launcher zu machen. Jetzt habe ich ((hatte, kommt gleich)) einen Startbildschirm mit vier Seiten, Widgets, App-Gruppen.
- Vergangenheitsform: Der Update von VOS 11.1 auf 12.1 hat mir meine Einrichtung von Trebuchet zerschossen. So etwas darf nicht passieren; von iodé kenne ich solche Späßchen nicht.
- Die Statuszeile zeigt fast nichts an. Ein Punkt zeigt mir, dass da noch mehr käme. Aber das möchte ich auf einen Blick sehen, nicht erst wenn ich herunter wische. Dabei wäre Platz genug jenseits der Aussparung für die Kamera (Notch). Ganz ehrlich: Auf die Vergrößerung der Bildfläche durch den Notch kann ich gut verzichten, wenn die Statuszeile dafür so verhunzt wird.
- Bei der Schutzhülle in Buchform fehlt mir, was ich von meinem guten alten XA2 (2018) mit iodé kenne und schätze: Beim Öffnen des Deckels wird das Display automatisch aktiviert, beim Schließen automatisch gesperrt. Wieso kann das modernere Volla 22 das nicht?
Es gibt noch etliche weitere Merkwürdigkeiten und Schwächen im BS, die ich an entsprechender Stelle berichte. Wenn ich nicht vom XA2 mit iodé Besseres gewohnt wäre, würde ich sie vielleicht für normal halten. Sind sie aber nicht.
Nach meiner Meinung tut sich Volla keinen Gefallen mit dem Versuch, das Rad zum 83ten mal neu zu erfinden. Weshalb nicht ein stabiles bewährtes Custom-ROM übernehmen und auf Vollaphone portieren? In erster Linie fallen mir /e/OS und bevorzugt iodé ein. Wenn die Aufwendungen für die Entwicklung von VOS und Sprungbrett stattdessen in die Weiterentwicklung von iodé und dessen Portierung auf Volla gesteckt würden, würden alle gewinnen: iodé, Volla und die Nutzer/innen.
Meine 2¢.