3. Übertragung mittels Syncthing
Was ist Syncthing?
Syncthing ist eine Open-Source-Software zur peer-to-peer-Dateisynchronisation. Im Gegensatz zu KDE Connect (das auf direkte Dateiübertragung und Geräteintegration ausgelegt ist) oder der USB-Methode (die physisch verbunden ist), synchronisiert Syncthing ausgewählte Ordner kontinuierlich zwischen Geräten. Es ist besonders nützlich für automatische Backups oder wenn Dateien regelmäßig aktuell gehalten werden sollen.
Voraussetzungen
Beide Geräte (Volla und Linux) müssen Syncthing installiert haben.
Die Geräte müssen im selben Netzwerk sein (für die lokale Einrichtung), aber Syncthing kann auch über das Internet arbeiten.
Keine zentrale Cloud erforderlich – alles bleibt lokal oder direkt zwischen den Geräten.
Schritte auf dem Volla-Gerät
Syncthing installieren:
Öffne F-Droid auf deinem Volla-Gerät.
Suche nach „Syncthing“ und installiere die App (Entwickler: Syncthing Community).
Öffne die App nach der Installation.
Ersteinrichtung:
Bei der ersten Öffnung generiert Syncthing eine eindeutige Geräte-ID (eine lange Zeichenfolge). Tippe auf das Menü (drei Punkte oder die Geräte-ID oben) und merke dir diese ID (oder kopiere sie).
Optional: Gib deinem Gerät einen Namen (z. B. „VollaPhone“) unter Einstellungen > Gerätename.
Ordner hinzufügen:
Tippe auf das „+“-Symbol, um einen Ordner zur Synchronisation hinzuzufügen.
Wähle einen Ordner aus (z. B. /storage/emulated/0/Dokumente) und gib ihm einen Namen (z. B. „SyncDocs“).
Lass die Standardeinstellungen vorerst unverändert.
Schritte auf dem Linux-Rechner
Syncthing installieren:
Für Ubuntu/Debian:
Für Fedora:
Starte Syncthing als Dienst oder manuell:
Öffne die Weboberfläche im Browser unter
http://localhost:8384.
Ersteinrichtung:
Bei der ersten Öffnung der Weboberfläche siehst du die Geräte-ID des Linux-Rechners (unter „Aktionen > Geräte-ID anzeigen“). Notiere sie.
Optional: Ändere den Gerätenamen (z. B. „LinuxPC“).
Geräte koppeln:
Auf dem Linux-Rechner: Klicke in der Weboberfläche auf „Gerät hinzufügen“.
Füge die Geräte-ID des Volla-Geräts ein und gib ihm einen Namen (z. B. „MeinVollaPhone“).
Bestätige die Kopplungsanfrage, die auf dem Volla-Gerät erscheint (in der Syncthing-App unter „Geräte“).
Alternativ Koppelung per ID - Browseroberfläche oben rechts auf Aktionen -> eigene Kennung geht und mit dem Phone den QR Code abscannen.
Ordner hinzufügen und synchronisieren:
Auf dem Linux-Rechner: Klicke auf „Ordner hinzufügen“.
Gib einen Ordnerpfad ein (z. B. /home/user/SyncDocs) und einen Namen (z. B. „SyncDocs“).
Wähle das Volla-Gerät als Synchronisationspartner aus.
Akzeptiere den Ordner auf dem Volla-Gerät, wenn die Anfrage erscheint.
Dateien übertragen
Funktionsweise: Sobald die Ordner gekoppelt sind, werden alle Dateien, die du in den synchronisierten Ordner (z. B. „SyncDocs“) auf einem Gerät legst, automatisch auf das andere Gerät übertragen.
Beispiel:
Lege eine Datei (z. B. test.txt) in /home/user/SyncDocs auf Linux → Sie erscheint in /storage/emulated/0/Dokumente auf VollaOS.
Umgekehrt: Lege eine Datei auf VollaOS in den Ordner → Sie erscheint auf Linux.
Zusätzliche Hinweise
Firewall: Syncthing nutzt Ports wie 22000/TCP und 21027/UDP. Stelle sicher, dass diese offen sind:
Code: Alles auswählen
bash
sudo ufw allow 22000/tcp
sudo ufw allow 21027/udp
Hintergrundbetrieb: Auf VollaOS aktiviere „Im Hintergrund ausführen“ in den Syncthing-Einstellungen, damit die Synchronisation auch bei geschlossener App läuft.
Vergleich zu Methode 1 (USB) und Methode 2 (KDE Connect / GSconnect)
Gegenüber Methode 1: USB-Verbindung
Ähnlichkeiten:
Beide Methoden erfordern keine Internetverbindung (Syncthing kann lokal im WLAN arbeiten).
Unterschiede:
Kabel vs. kabellos: USB benötigt eine physische Verbindung, Syncthing arbeitet kabellos.
Manuell vs. automatisch: Bei USB musst du Dateien manuell übertragen (Drag-and-Drop im Dateimanager), während Syncthing Ordner automatisch synchronisiert.
Einrichtung: USB ist sofort einsatzbereit (nur MTP-Treiber nötig), Syncthing erfordert Installation und Konfiguration.
Wann besser?: Syncthing ist ideal für kontinuierliche Synchronisation, USB für einmalige, große Übertragungen.
Gegenüber Methode 2: KDE Connect / GSconnect
Ähnlichkeiten:
Beide sind kabellos und nutzen das WLAN.
Beide erfordern eine App auf Android (aus F-Droid) und Software auf Linux.
Unterschiede:
Zweck: KDE Connect / GSconnect ist für direkte Dateiübertragung und Geräteintegration (z. B. Benachrichtigungen, Fernsteuerung) gedacht, Syncthing für kontinuierliche Ordnersynchronisation.
Bedienung: Mit KDE Connect / GSconnect wählst du einzelne Dateien zum Senden, bei Syncthing legst du Dateien in einen Ordner, und sie werden automatisch synchronisiert.
Sicherheit: Syncthing verschlüsselt die Übertragung standardmäßig, KDE Connect / GSconnect tut dies nur optional.
Komplexität: KDE Connect / GSconnect ist einfacher für spontane Übertragungen, Syncthing erfordert mehr Setup, bietet aber Automatisierung.
Wann besser?: KDE Connect / GSconnect für schnelle, manuelle Übertragungen; Syncthing für automatische, langfristige Synchronisation (z. B. Fotos, Dokumente).
Vorteile von Syncthing
Automatisierung: Kein manuelles Senden nötig – Dateien synchronisieren sich selbst.
Sicherheit: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
Flexibilität: Funktioniert lokal oder über das Internet, mit mehreren Geräten gleichzeitig.
Nachteile
Einrichtungsaufwand: Mehr Schritte als USB oder KDE Connect / GSconnect.
Ressourcen: Läuft dauerhaft im Hintergrund und kann CPU/Speicher beanspruchen.
Keine direkte Steuerung: Keine Zusatzfunktionen wie bei KDE Connect / GSconnect (z. B. Mediensteuerung).
Fazit
Syncthing ergänzt deine Anleitung perfekt, wenn der Fokus auf automatischer, sicherer Synchronisation liegt. Es ist weniger spontan als USB oder KDE Connect / GSconnect, aber unschlagbar für regelmäßige Datenaktualisierung.